Data for All beim Partnermeeting in Norwegen

Fjorde und mehr: Das Partnermeeting des Projekts Data for All in Stavanger und Eigersund bot atemberaubende Natur, kollegiale Zusammenarbeit und interessante Einblicke. Data for All  setzt sich aktiv dafür ein, innovative Wege zu finden, um datenbasierte Lösungen für  Kommunen und Regionen voranzutreiben. Bei unseren Partnern in Norwegen steht dabei vor allem das Thema „Wirtschaftsentwicklung“ im Mittelpunkt.

Das Bild zeigt mehrere Windkraftanlagen auf Hügeln in einer felsigen Landschaft. Im Vordergrund befinden sich große Mengen an Schotter und Kies, sowie einige Lastwagen und Maschinen. Der Himmel ist blau mit wenigen weißen Wolken.

Das zweitägige Partnermeeting in Norwegen (10.06 - 11.06.) veranstaltet von der Gemeinde Eigersund und der Universität Stavanger war den vorangegangenen Meetings eine gute Gelegenheit die Zusammenarbeit zwischen den Partnerländern Belgien, Niederlande, Deutschland, Dänemark, Schweden, Frankreich und Norwegen weiter zu vertiefen und mehr über die Arbeit unserer Kolleg*innen vor Ort zu lernen.

Ein Beitrag von Tectal North AS

Ein interessanter Input war die Präsentation der Firma „Tectal North AS“, die Sensoren in Norwegen installiert und betreibt um die allgemeinen Wetterbedingungen und die Temperatur auf Straßen zu messen. Durch die Auswertung dieser Daten können Verkehrsteilnehmende schnell und direkt auf Gefahren wie z.B. vereiste Straßenabschnitte aufmerksam gemacht werden. Auch die Zahl der Verkehrsteilnehmer*innen kann dadurch erfasst und bereit gestellt werden. Diese Informationen können wertvolle Hinweise für Gemeinden und deren aktuelle und zukünftige Mobilitätsplanungen geben.

Da dabei keine Kameras, Bilder oder persönliche Daten genutzt werden, ist das System auch kompatibel mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die DSGVO gilt auch in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR), dem neben Norwegen auch Länder wie Island und Liechtenstein angehören.

Besuch der Deponie Svåheia Eiendom in Eigersund

In der Gemeinde Eigersund selbst besuchten wir u.a. Svåheia Eiendom, eine Deponie mit angeschlossenem Industriegebiet, gemeinsam betrieben durch die Gemeinden Eigersund, Sokndal und Bjerkreim. Svåheia Eiendom sieht Potential für Wachstum müsste aber dafür auf dem Gelände größere Mengen Gestein abtragen und abtransportieren um geeignete Flächen zu schaffen (Norwegen hat viele dünne Böden mit hohem Felsanteil). Der Abtransport wäre aber nur über eine Straße möglich, die direkt durch die Gemeinde Eigersund führt. Viele Anwohner*innen haben verständlicherweise große Bedenken aufgrund der damit verbundenen Lärm- und Verkehrsbelastung durch schwer beladene LKW ́s.

Die öffentliche Debatte zu diesem Thema sei für norwegische Verhältnisse sehr hitzig und es werden dabei wohl auch immer wieder Zahlen in den Raum geworfen, die weit weg von der Realität sind. Die Betreiber von Svåheia Eiendom wollen nun durch die transparente Bereitstellung von Daten und daraus abgeleiteten Prognosen (beispielsweise über den Zuwachs an täglich fahrenden LKW ́s) einen Teil dazu beitragen, zumindest eine gemeinsame Grundlage für die weitere Debatte zu schaffen. Ob dies gelingt, bleibt aber abzuwarten.

Im Verlauf der zwei Tage gab es weitere interessante Inputs und Besichtigungen, die gezeigt haben, wie Gemeinden durch die einfache und schnelle Bereitstellung von Daten (vorhandene Infrastruktur, Flächennutzungspläne, zu beachtende Verordnungen und Vorschriften etc.) Wirtschaftsansiedlungen vor Ort unterstützen können.